Bewegung

Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Ihn auszuleben ist entscheidend für ihre gesunde, geistig-emotionale und soziale Entwicklung.

Allerdings hat sich die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Der Raum zur Bewegung in den Städten ist zunehmend beschränkt, attraktive Außenspielplätze sind schlecht erreichbar. Zum Kindergarten oder zur Schule werden die Kinder auch bei kurzen Entfernungen oft mit dem Auto gebracht. Gleichzeitig haben die Angebote zur sitzenden Freizeitbeschäftigung mit Computern, Playstation oder TV erheblich zugenommen.

Die Folgen dieser Entwicklung zeigen sich in Haltungsschäden oder Übergewicht. Viele Unfälle passieren, weil die Bewegungskoordination nicht geübt wird oder Erfahrungen fehlen. Eltern haben die Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegenzusteuern und für eine "bewegte Kindheit“ zu sorgen.

Bewegung macht selbstbewusst

Kinder lieben es, zu klettern, zu rutschen, sich zu drehen und aus der Höhe herunterzuspringen. Durch Bewegung erprobt das Kind seinen Körper. Es lernt, mit ihm umzugehen, ihn einzuschätzen, und es spürt auch die Grenzen des eigenen Körpers. Im Kindesalter haben Bewegungstätigkeiten einen hohen Erlebniswert. Sieg und Niederlage, Freude und Trauer, Glück und Enttäuschungen, Sport und Spiel provozieren eine Vielzahl von Gefühlszuständen, die nachhaltig die Gefühlsentwicklung der Kinder beeinflussen.

Die Erfahrungen des "Selbermachens“, Dinge im Spiel "selbst zu verändern“, "selbst zu entscheiden“ – auch wenn es mehrerer Anläufe bedarf erfolgreich zu sein – sind unerlässlich. Aufgrund ihrer körperlichen Tätigkeit erfahren Kinder Anerkennung von Gleichaltrigen oder Erwachsenen ("… Das hast du aber toll gemacht …“). Nur so können sich Kinder selbstständig und selbstbewusst entwickeln. Solche Erfahrungen sind nicht nur für die Entwicklung einer starken Persönlichkeit, sondern auch für die Entwicklung der psychischen Ausgeglichenheit von großer Bedeutung.

Bewegung in den Alltag einbauen:

  • statt mit dem Auto mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen,
  • statt die Rolltreppe oder den Aufzug die Treppe nehmen,
  • über die Elternpflegschaften anregen, dass auch in der Schule Bewegungspausen eingeführt werden und attraktive Pausenspiele zur Verfügung stehen,
  • Sitzzeiten (z. B. vor dem Computer) durch Bewegungszeiten ausgleichen,
  • Spielzeug verschenken, das zur Bewegung anregt, 
  • Radtouren oder Wald- und Wanderausflüge machen,
  • ein gutes Vorbild bzw. selber aktiv werden.

Schon am Morgen mit Bewegung starten!

Walking Bus

Lehrkräfte und Eltern können gemeinsam den "Walking-Bus" an ihrer Schule etablieren. Das "Walking Bus" Konzept verbindet Bewegung, Sicherheit und Selbständigkeit im Verkehr.

Die Kinder sind schon vor dem Unterricht körperlich aktiv und können an der frischen Luft die letzte Müdigkeit abschütteln. Auch lernen sie mit dem "Walking-Bus" sich auf ihrem Schulweg sicher im Verkehr zu bewegen. Weitere positive Effekte sind, dass durch den "Walking Bus" das Verkehrsaufkommen im Schulumfeld deutlich reduziert und der Co²-Fußabdruck verringert wird.

Das Schulministerium hat mit dem Verkehrsministerium NRW eine Broschüre mit Informationen und Materialien zum Thema erarbeitet. Hier können Sie  den "Walking Bus Handlungsleitfaden" herunterladen.